Jung und Alt in EINEM Team. Funktioniert das? Teil 1

In letzter Zeit sind häufig die Begriffe Generation Silent, Babyboomer, X, Y (Me, Millennials), Z oder Alpha zu hören.

Was steckt dahinter? Damit sind unterschiedliche Generationen gemeint. Eine Generation ist eine große Gruppe von Menschen, die als Altersgruppe in der Gesellschaft oder aufgrund einer gemeinsamen Prägung durch historische oder kulturelle Erfahrungen eine zeitbezogene Ähnlichkeit hat.

Die Weltbevölkerung altert deutlich und mit ihr die Belegschaften der Unternehmen. Im Jahr 2000 waren 80,1 % der Beschäftigten jünger als 50 Jahre, 2020 waren es nur noch 75,9 %. Der Anteil der 50-Jährigen und Älteren hat dagegen von 19,9 auf 35,1 % zugenommen.

Ältere Arbeitnehmer gelten vielfach als unflexibel, stehen im Verdacht, sich Neuerungen zu verweigern und kosten die Unternehmen angeblich mehr Geld als jüngere Mitarbeiter. Studien und die Praxis belegen jedoch eindrücklich, dass ältere Arbeitnehmer durch ihr Wissen und ihr Engagement dazu beitragen, die Kosten für ihre Arbeitgeber zu senken – sofern sie die entsprechenden Aufgaben bekommen. Zudem hat die Pandemie gezeigt, dass sie moderne Technik genauso nutzen wie ihre jüngeren Kollegen. Wie sich zeigt, treiben sie sogar die Entwicklung von Innovationen maßgeblich an, wenn sie mit jüngeren Kollegen zusammenarbeiten.

Während die Millenials – junge Menschen, die zwischen den Jahren 1980 und 1999 geboren wurden – eine neue Software zu digitalen Kundeninteraktion einfach annehmen und direkt bedienen können, stellt die persönliche Unterbreitung eines Angebots diese schnell vor Probleme. In diesem Fall ist es sehr hilfreich, wenn ein älterer Kollege seine Hilfe anbietet und vermittelt, worauf es bei einem guten Kundengespräch ankommt. Dafür kann der Millenial Hilfestellung bei der Einarbeitung in die neue Software anbieten und bei Fragen zur Verfügung stehen. Der Umstand, dass beide Kollegen voneinander profitieren, stärkt nicht nur den individuellen Erfolg im Beruf, sondern auch das Teamgefühl. Zudem ist es leichter, einen Kollegen um Hilfe zu bitten, der selbst hin und wieder auf Hilfe angewiesen ist, als den Chef direkt zu fragen. Gerade der Umstand, dass das eigene Wissen erwünscht ist, sorgt dafür, dass gerne die Hilfe des anderen angenommen wird.

Es gibt unfassbar viele Möglichkeiten, wie die verschiedenen Generationen in einem Unternehmen nicht nur voneinander profitieren, sondern das gesamte Arbeitsklima bereichern können. Damit das gelingt, sind Verständnis und Toleranz wegweisend.

Jede Generation hat Charakteristika, die zwar nicht immer auf jedes Mitglied zu treffen, sich aber in der Arbeitseinstellung und auch in den Wert- sowie Moralvorstellungen widerspiegelt. Indem ein Bewusstsein dafür vorhanden ist, lassen sich Konflikte leicht vermeiden und ein besseres Verständnis für die eigenen Kollegen entwickeln. Das stärkt nicht nur den Teamgeist, sondern auch den Erfolg im Unternehmen selbst.

Heute können fünf unterschiedliche Generationen gleichzeitig in der Arbeitswelt tätig sein. Das bietet Chancen genauso wie Konfliktpotenzial.

Wie diese Generationen bezeichnet werden und wie gute Zusammenarbeit gelingen kann, erfahren Sie in Teil 2.

Ihr Dr. Peter Schmidke

 

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