Gender mich nicht voll – Gefunden auf FOCUS ONLINE

Eine groteske Ideologie breitet sich in Deutschland aus. Sie behauptet, Geschlecht sei ein »Konstrukt«, verdirbt die Sprache und frisst Steuergelder.

Berlin hat zwar keinen modernen Flughafen, aber in manchen Bezirken drei Türen, wenn Sie aufs Klo müssen. Man muss Prioritäten setzen. Gendersensibel nennt es sich, dass wir neuerdings sogenannte Unisextoiletten vorfinden, damit wir nicht entscheiden müssen, ob wir ein Mann oder eine Frau sind. Und statt der putzigen DDR-Ampelmännchen wird es zunehmend auch Ampelweibchen geben – nicht nur in Berlin, sondern in vielen Großstädten Deutschlands.

Für mehr Geschlechtergerechtigkeit im Straßenverkehr. Damit Frau emanzipiert über die Straße gehen kann, ohne sich von Fußgängerampeln diskriminiert zu fühlen. Das Verkehrsministerium hat die Autofahrer und Fußgänger abgeschafft, jetzt gibt es gendersensible »Autofahrende« und »zu Fuß Gehende«. Was mag es gekostet haben, ein ganzes Ministerium samt Gesetzesvorlagen sprachlich umzustellen, damit ein paar chronisch beleidigte Gleichstellungsaktivistinnen ihren Willen bekommen?

Bei den Studentenwerken, die mancherorts in »Studierendenwerke« umbenannt wurden oder werden müssen, um Studentinnen nicht mehr zu diskriminieren, kennen wir den Preis: Bis zu 100.000 Euro pro Werk kostet es, alle Türschilder, Broschüren, Formulare und Studierendenausweise auf das gendersensible Neusprech umzustellen. Und es gibt 58 Werke.

Evangelische Theologinnen gendern derweil die Bibel, damit Jesus auch Jüngerinnen haben darf, die Politik gendert Spielplätze, damit auf keinen Fall mehr Jungs als Mädchen dort spielen. Ständig werden zudem neue Geschlechter »entdeckt«, vermeintliche Diskriminierungen entlarvt, die deutsche Sprache gendersensibel ruiniert, Studiengänge mit der »Gender-Perspektive« vollgestopft, und inzwischen sollen selbst Kindergartenkinder »gender-sensibel« erzogen werden. Die »Gender-Perspektive« hält sogar Einzug in Studiengänge wie Robotertechnik, Forstwirtschaft und Chemie.

Gleichstellungsbeauftragte – es sind fast ausnahmslos Frauen – entwerfen Zensurlisten, welche Worte wir nicht mehr sprechen dürfen, weil sie gender-unsensibel sind und Frauen diskriminieren. Die »Milchmädchenrechnung« ist längst auf dem Index, genau wie die »Mannschaft«, der »Fachmann« oder auch der »alte Hase«.

Eine ganze Nation gendert sich gerade Richtung Wahnsinn und verschleudert dabei zielsicher Steuergelder, die sich kaum mehr beziffern lassen. Auf EU-Ebene flossen 2007 bis 2013 über dreieinhalb Milliarden Euro für Gender-Projekte. Gender funktioniert als ein Sesamöffne-dich für mehr Budgets, mehr Lehrstühle und noch mehr Stuhlkreise. Natürlich alles im Namen von Frauenförderung, Gleichstellung und Toleranz. Und obwohl darauf beharrt wird, dass das biologische Geschlecht keine Rolle mehr spielen sollte, entscheidet der Besitz einer Gebärmutter neuerdings über die Vergabe von Posten. Logik war gestern.
Sicher, Übertreibung macht anschaulich.

Quelle für Bild und Text: Gender mich nicht voll. Ein Stoßseufzer von Birgit Kelle, FOCUS ONLINE vom 28.02.2015

Haarsträubend sind die hart umkämpften kleinen Schauplätze trotzdem, zumal, wenn man so etwas mal live miterlebt. Die Probleme liegen wesentlich tiefer und sind so schön real. Allerdings meist nicht halb so unterhaltsam …

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