Facharbeiter gesucht! Lieber eine gute Berufsausbildung als ein 0815-Studium

Es ist mal wieder so weit: In wenigen Wochen ist das jetzige Schuljahr zu Ende und für viele Jugendliche beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Und wie jedes Jahr stellen sich auch diesmal wieder viele die Frage, wo der berufliche Weg hingehen soll.

Nicht immer muss es ein Studium sein! Wir brechen heute eine Lanze für die Lehre in einem regionalen oder überregionalen Unternehmen. Gefunden bei FOCUS-Online.

Studium ist nicht alles: Warum eine gute Lehre manchmal besser ist

Nach dem Schulabschluss muss studiert werden. Nur so lässt sich heute noch Karriere machen. So denken viele – und liegen damit völlig falsch. FOCUS Online hat mit einem Mittelständler über die Vorteile der klassischen Berufsausbildung gesprochen.
Sonderlich hoch steht die klassische Berufsausbildung bei jungen Menschen in Deutschland nicht mehr im Kurs. Immer weniger Schulabgänger gehen in die Lehre. Rheinland-Pfalz zählte zum Beispiel 2013 so wenige Auszubildende wie seit 20 Jahren nicht mehr.
Stattdessen zieht es den Nachwuchs an die Universitäten: Hier hat sich die Zahl der Studienanfänger im gleichen Zeitraum verdoppelt. Denn nur mit einem Studium kann man es heute noch zu etwas bringen, glauben viele. Akademisierungs-Hype versus Azubi-Mangel – wer liegt richtig?

Klar ist: Unternehmen müssen sich angesichts der anhaltenden Akademisierung auf spürbare Engpässe bei Facharbeitern einstellen: »Auch bei uns zeigt sich dieser Trend. Die Zahl der Bewerbungen für eine Ausbildung fällt«, sagt Richard Rackl, Geschäftsführer bei dem mittelständischen Familienunternehmen Carl-Eduard-Schulte (CES) zu FOCUS Online.
Nachvollziehen kann der Unternehmer die oft schon zwanghafte Studier-Sucht nicht: »Nicht jeder tut sich etwas Gutes damit, wenn er meint unbedingt studieren zu müssen. Wer sich dabei permanent überfordert, kann am Schluss weniger erreichen als jemand, der eine gute Lehre absolviert, kontinuierlich sein Wissen aufbaut und sich neben dem Beruf weiterqualifiziert.« Mit dem richtigen Engagement könnten junge Menschen durch eine Ausbildung sogar mehr erreichen als mit einem Studium, rät der Unternehmer.

Wie eine Lehre die Karriere beflügelt

Auch der deutsche Wissenschaftsrat hebt die Bedeutung der Berufsausbildung hervor: »Die Berufsbildung und die Hochschulbildung sind die beiden Beine, auf denen die Leistungs- und Innovationsfähigkeit unseres Landes steht«, sagt ihr Vorsitzender Wolfgang Marquardt. Beide Beine müssten »kräftig« sein und »gut koordiniert voranschreiten, um die wirtschaftliche Entwicklung auch in Zukunft erfolgreich tragen zu können«. Unternehmer Rackl stimmt zu: »Es kommt immer auf die richtige Mischung an. Praktische, vor allem langjährige Erfahrung im Betrieb ist besonders bei einem Mittelständler mindestens genauso viel Wert wie ein Hochschulstudium. Man kann da eine tolle Karriere machen!« Denn so ein Mitarbeiter kenne jeden Winkel und jeden Mitarbeiter im Unternehmen, samt aller Stärken und Schwächen und werde als Führungskraft geachtet.

Quelle: FOCUS-Online vom 05.05.2014, Autor Jonas Fehling

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